Aktuelles & Hintergrundinformationen
Aktuelles
Offizieller Start von Galileo OSNMA
Am 24. Juli wurde der Galileo ONSMA (Open Service – Navigation Message Authentication) gestartet, die EUSPA hatte dies bereits am 22. Juli bereits auf ihrer Homepage angekündigt. Bei Galileo OSNMA handelt es sich um einen neuen Authentifizierungsmechanismus, mit dem die Open Service Nutzer die Echtheit der für die GNSS-Position und -Zeitbestimmung verwendeten Daten überprüfen können.
Mit der Einführung des neuen Authentifizierungsdienstes OSNMA setzt Galileo weltweit neue Maßstäbe in der sicheren Satellitennavigation. Galileo OSNMA wurde entwickelt, um Schutz vor zunehmenden Bedrohungen wie GNSS-Spoofing zu bieten – einer Technik, bei der gefälschte Satellitensignale GNSS-Empfänger täuschen und falsche Positionen liefern können. Solche Angriffe gefährden zahlreiche kritische Bereiche wie Verkehr, Telekommunikation, Finanzwesen, Notfalldienste oder die Energieversorgung.
OSNMA ermöglicht den Nutzern zu überprüfen, ob empfangene Navigationsdaten wirklich von Galileo stammen und unverändert sind. Dies geschieht durch die Einbettung von kryptografische Daten oder einer digitale Signatur in die über das E1-B-Signal übertragene Navigationsnachricht. Da dieser Dienst in das bestehende Open-Service-Signal integriert ist, sind keine speziellen Schlüssel auf der Nutzerseite nötig – nur ein Software-Update und der Download öffentlicher Schlüssel vom GNSS Service Centre.
Zwar kann OSNMA Angriffe durch Spoofing oder Jamming nicht vollständig verhindern, es erschwert sie jedoch erheblich und erhöht somit die Widerstandsfähigkeit des Gesamtsystems. Mit OSNMA wird Galileo zum ersten globalen GNSS-System, das eine Authentifizierung als Teil seines offenen Dienstes anbietet.
Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite der EUSPA.
(25.07.2025)
Vorschläge der EU-Kommission zum nächsten MFF veröffentlicht
Die Europäische Kommission hat am 16. Juli 2025 ihren Vorschlag für den nächsten mehrjährigen EU-Finanzrahmen (Multi-annual Financial Framework, 2028-2034) in Höhe von fast 2 Billionen Euro veröffentlicht. Europa steht in vielen Bereichen wie Sicherheit, Verteidigung, Wettbewerbsfähigkeit, Migration, Energie und Klima-Resilienz vor großen Herausforderungen, welche systemische, geopolitische und wirtschaftliche Veränderungen widerspiegeln und zukunftsorientiertes Handeln erfordern. Die Kommission schlägt daher eine grundlegende Neugestaltung des EU-Haushalts vor.
Zentrale Merkmale
Ein neuer Europäischer Fonds für Wettbewerbsfähigkeit (409 Mrd. EUR) wird in strategische Technologien investieren, die dem gesamten Binnenmarkt zugutekommen. Der Fonds, für den ein einziges Regelwerk gilt und der Antragstellern ein zentrales Zugangsportal bietet, wird die EU-Finanzierung vereinfachen und beschleunigen und private und öffentliche Investitionen anstoßen. Die Unterstützung wird auf vier Bereiche konzentriert sein:
Der EU-Forschungsrahmen mit seinem Flaggschiff „Horizon Europe“ (175 Mrd. EUR) wird weiterhin Innovationen finanzieren:
Struktur und Budget: Der Vorschlag zu Horizon Europe (2028-2034) sieht ein Gesamtbudget von ca. 175 Mrd. Euro vor. Er konzentriert sich auf 4 Säulen:
- Säule I (Exzellente Wissenschaft: ~ 44,1 Mrd. Euro), hierunter fallen
- der Europäischer Forschungsrat (ERC);
- Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen;
- Wissenschaft für die EU-Politik (nicht-nukleare direkte Maßnahmen der Gemeinsamen Forschungsstelle – JRC)
 
- Säule II (Wettbewerbsfähigkeit und Gesellschaft – Verbundforschung: ~75,9 Mrd Euro): Der Wettbewerbsfähigkeitsteil spiegelt die vier Aktionsbereiche des European Competitiveness Fund (ECF) wider:
- 
- Energiewende und Dekarbonisierung (25,3 Mrd. Euro)
- digitaler Wandel (ca. 16,8 Mrd. Euro)
- Gesundheit, Biotechnologie, Landwirtschaft und Bioökonomie, ca. 19,6 Mrd. Euro)
- Verteidigung und Weltraum. (ca. 6,4 Mrd. Euro)
- Ein gesonderter Aktionsbereich (Gesellschaft, ca. 7,6 Mrd. Euro) soll themenoffene Forschung im Zusammenhang mit globalen gesellschaftlichen Herausforderungen (z.B. zu Migration, Desinformation, Demokratie, Resilienz, integrativen Gesellschaften), mit EU-Missionen und einem neuen Europäisches Bauhaus ermöglichen
 
- Säule III (Innovation, ~ 38,8 Mrd. Euro): hierzu gehören
- ein erweiterter Europäischer Innovationsrat (EIC) mit verstärktem Fokus auf risikoreiche Projekte sowie auf Start-ups and Scale-ups in den Bereichen Verteidigung und Dual-Use;
- außerdem das Innovationsökosysteme und
- das Wissensdreieck (Bildung, Forschung, Innovation)
 
- Säule IV (Europäischer Forschungsraum: ca. 16,3 Mrd. Euro): sie umfasst
- die weitere Unterstützung des ERA-Prozesses;
- Forschungs- und Technologieinfrastrukturen;
- Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz
 
Ausblick: Die Kommissionsvorschläge zum nächsten MFF, European Competitiveness Fund (ECF) und Horizon Europe sind zusammen mit den jeweiligen Mittelzuweisungen Gegenstand der weiteren Verhandlungen auf EU-Ebene: Für die Annahme der MFF-Verordnung ist eine einstimmige Zustimmung der Mitgliedstaaten im Rat erforderlich – das Europäische Parlament muss mehrheitlich zustimmen. Für die Horizon Europe sowie die ECF-Verordnung gilt das ordentliche Gesetzgebungsverfahren. Abschließende Einigungen zu den Legislativvorschlägen sind vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2027 zu erwarten.
(18.07.2025)
Rückmeldung zum Weltraumgesetz
Die EU-Kommission hat neue Maßnahmen vorgeschlagen, um die europäische Raumfahrt sauberer, sicherer und wettbewerbsfähiger zu machen.
Sie hat ein Europäisches Weltraumgesetz vorgeschlagen, das drei Säulen beinhaltet:
- Sicherheit: neue Regeln für die Verfolgung von Objekten im Weltraum und die Vermeidung von neuem Weltraummüll, um den sicheren und unterbrechungsfreien Zugang Europas zum Weltraum zu gewährleisten
- Widerstandsfähigkeit: entsprechend zugeschnittene Cybersicherheitsanforderungen, die zum Schutz der europäischen Weltrauminfrastruktur und zur Gewährleistung der Betriebskontinuität beitragen
- Nachhaltigkeit: Betreiber müssen die Umweltauswirkungen ihrer Weltraumtätigkeiten beziffern und verringern und können gleichzeitig von der Förderung von Innovationen im Bereich neu entstehender Technologien profitieren, wie z. B. der Wartung im Weltraum, um die Lebensdauer von Satelliten zu verlängern und den Weltraumschrott zu verringern
Bis zum 11. September können Interessierte noch Rückmeldungen „angenommenen Rechtsakt“ der Europäischen Kommission abgeben. Alle Rückmeldungen werden von der Europäischen Kommission zusammengefasst und dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt, um in die Gesetzgebungsdebatte einfließen zu können.
Weiteres hierzu finden Sie hier: EU-Weltraumgesetz – neue Vorschriften für sichere, widerstandsfähige und nachhaltige Weltraumtätigkeiten
(17.07.2025)
ESA Strategie
Die Europäische Weltraumagentur ESA hat ihre Strategie für die Herausforderungen und Chancen bis 2040 veröffentlicht. Die Strategie 2040 umfasst fünf übergreifende Ziele, denen jeweils spezifische Ziele zugeordnet sind. Die fünf Ziele zeigen, welche wichtige Rolle die Raumfahrt in allen Lebensbereich der europäischen Bürger spielen kann. Die Ziele adressieren folgende Bereiche:
- Ziel 1: Schutz unseres Planeten und des Klimas
- Ziel 2: Erforschen und Entdecken
- Ziel 3: Stärkung der Eigenständigkeit und Widerstandsfähigkeit Europas
- Ziel 4: Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit fördern
- Ziel 5: Europa inspirieren
Weitere Informationen finden Sie hier.
(17.06.2025)
EU-Kommission strategische Studie zu Schlüsselbodeninfrastruktur für den Weltraumzugang
Die Kommission hat am 31.07.2025 eine strategische Studie über die Schlüsselbodeninfrastruktur für den Zugang zum Weltraum in Auftrag gegeben. Ziel ist es, die derzeitigen Fähigkeiten zu bewerten, den künftigen Bedarf zu ermitteln und mögliche Maßnahmen für die Zukunft zu untersuchen. Interessenträger aus dem europäischen Raumfahrtsektor sind eingeladen. Die Europäische Kommission lädt alle Akteure des europäischen Raumfahrtsektors ein, bis zum 15.09.2025 Vorschläge einzureichen.



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