Deutschland war am 26. und 27. November in Bremen Gastgeber der ESA-Ministerratskonferenz, die alle drei Jahre stattfindet. Die deutsche Delegation wurde von Ministerin Bär, Staatssekretär Pleyer vom BMFTR sowie W. Pelzer von der Raumfahrtagentur angeführt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerteten die Konferenz als historisch – nicht nur aufgrund der Rekordzeichnungssumme von über 22 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre (zum Vergleich: 16,6 Milliarden Euro bei der letzten Konferenz) trotz insgesamt angespannter Haushaltslagen in Europa. Entscheidend war vor allem der gemeinsame politische Wille, Europa geopolitisch und wirtschaftlich im Weltraum zu einem souveränen Akteur auf Augenhöhe mit den USA, China, Russland und Indien weiterzuentwickeln.
Deutschland hat mit mehr als 5 Milliarden Euro erneut den größten Beitrag zugesagt. Diese Mittel werden in Form von Aufträgen an die Industrie zurückfließen. Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Bayern profitieren traditionell stark von deutschen ESA-Beiträgen: Im Schnitt gehen rund 30 % der deutschen Vertragsvolumina nach Bayern – entsprechend kann die bayerische Wirtschaft mit Aufträgen von etwa 1,7 Milliarden Euro rechnen.
Gemäß seinen technologischen und industriellen Schwerpunkten hat Deutschland besonders in folgenden ESA-Programmbereichen gezeichnet:
Deutschland wird zudem in der bemannten Exploration eine herausragende Rolle einnehmen: Ein deutscher Astronaut soll als erster Europäer an einem der kommenden Mondflüge teilnehmen.
Auch die Rolle der ESA selbst wurde gestärkt – sowohl organisatorisch als auch in ihrer Koordinationsfunktion gegenüber der EU und, zunehmend, im Bereich der Weltraumsicherheit. Das entsprechende ESA-Programm wurde deutlich überzeichnet. Ergänzende Beiträge Deutschlands im Rahmen der neuen Weltraumsicherheitsstrategie sind zu erwarten.
An der Vorbereitung dieser Ministerratskonferenz waren zahlreiche Partner und Institutionen aus Bayern maßgeblich beteiligt und haben zu ihrem Erfolg beigetragen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten und werden die nun entscheidende Phase der Umsetzung aufmerksam begleiten und die Ergebnisse weiterhin mit Ihnen teilen.
Bild: ESA – S. Corvaja